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Bedeutung des Klimawandels für Eigentümer von Immobilien im Ausland

Schutzgemeinschaft für Mieter und Eigentümer von Immobilien im Ausland e.V.
Klimawandel Immobilien

Der UN-Weltwasserbericht 2020 befasst sich mit den Folgen Klimawandels auf die Verfügbarkeit und Qualität des Trinkwassers. Der Klimawandel führt zu weniger Wasser und schlechterer Wasserqualität. Das ist nicht nur ein Thema für die ärmsten Regionen der Welt. Wassermangel erlebt man auch auf Mallorca. Wo Spitzenpreise für Immobilien gezahlt werden.

Was ist der Pool und damit die Immobilie in Zukunft noch wert, wenn man den Pool nicht mit Wasser füllen darf, oder das Wasser derart teuer wird, dass man sich das Befüllen des Pools nicht mehr leisten kann? Welche Bedeutung für den Wert einer Immobilie hat es, wenn das vorhandene Trinkwasser aufgrund anhaltender Bautätigkeit nicht mehr für alle reicht und es mit Tankschiffen übers Meer herangefahren werden muss?

Dazu kommen extreme Wetterereignisse wie Überschwemmungen und Waldbrände, der Anstieg des Meeresspiegels, Wassermangel selbst am Gardasee, in Südfrankreich und Spanien. Die Wahrscheinlichkeit, die Häufigkeit und Intensität dieser Ereignisse werden sich mit Fortschreiten des Klimawandels erhöhen.

Die Schutzgemeinschaft für Mieter und Eigentümer von Immobilien im Ausland hat sich dieser Thematik angenommen und arbeitet mit Experten zusammen, um Hilfe bei der Auswahl geeigneter Maßnahmen zur Gefahrenabwehr und unter Einbeziehung der klimatechnischen Faktoren Entscheidungshilfe bei der Auswahl des Standorts wie auch bei Kauf und Verkauf von Immobilien zu leisten.

Was ist eine Immobilie in einem österreichischen Skiort noch wert, wenn es dort keinen Schnee mehr gibt? Was ist eine Immobilie in Südspanien noch wert, wenn die Region aufgrund von regelmäßigen Hitzewellen und Dürren deutlich an Attraktivität verliert? Was ist ein Beachfront Loft in Miami / Südfrankreich / Italien noch wert, wenn es regelmäßig zu Stürmen bis hin zu Hurrikans und Überflutungen kommt?

Die Folgen können sich für einzelne Immobilienstandorte bereits auf kurze Entfernung erheblich unterscheiden, beispielsweise aufgrund einer unterschiedlichen Höhenlage. Zudem muss zwischen direkten (z.B. Zerstörung durch Überschwemmung) und indirekten Risiken aufgrund Schäden in der näheren Umgebung und damit Reduzierung der Infrastruktur differenziert werden.

 

Schutz durch eine Versicherung

Der emotionale Schaden, die Erinnerung an den Brand, den Hochwasserschaden kann einen das ganze Leben lang begleiten. Es dauert oft Jahre, bis man das innerlich verwunden hat. Dazu muss man nicht in Extremwettergebiete wie nach Florida zu reisen, auch die Bewohner des Ahrtals können ein Lied davon singen. Nicht jeder war gegen den Schaden versichert. Eine Versicherung kann im Schadensfall Linderung verschaffen. Das ist jedoch von Land zu Land verschieden. Eine Hausrat- oder Wohngebäudeversicherung sichert gegen Risiken durch naturbedingte Schäden ab, zum Beispiel durch Sturm, Hagel und Blitzschlag. Elementarschäden wie Überschwemmung durch Starkregen, Erdrutsch sowie Lawinen oder auch Erdbeben sind nicht automatisch mitversichert. Zusätzlichen Versicherungsschutz bietet die Naturgefahrenversicherung. Diese Versicherungen werden jedoch nicht in allen Ländern und wenn, dann nicht für alle Regionen angeboten. Denn die Versicherungsgesellschaften haben längst Risikoprofile erstellt und falls eine Versicherung überhaupt angeboten wird, dann die jeweilige Gefahrenstufe in ihre Angebote eingepreist ist. Der Eigentümer oder potenzielle Käufer kann sich durch Einholung von solchen Versicherungsangeboten indirekt einen ersten Eindruck über die objektive Gefahrenlage und damit wertbildende Faktoren verschaffen.

 

Analyse der Risikolage – positiv wie negativ

Eine Versicherung verfolgt in erster Linie Eigeninteressen. Darauf spezialisierte Unternehmen haben es sich zur Aufgabe gemacht, Eigentümer von immobilien im In- und Ausland umfassend zu beraten und mit standortspezifischen Risikoanalysen eine Basis für intelligente Investitionsentscheidungen zu schaffen. Dies kann für Kauf- und Verkaufsüberlegungen einen entscheidenden Vorteil darstellen, vor allem so lange die Märkte Risiken noch nicht (vollständig) eingepreist haben. Auf Basis einer detaillierten Risikoanalyse hat man die notwendigen Informationen, um frühzeitig Anpassungsstrategien (Überflutungsschutz, Sturmsicherheit, etc.) vorzunehmen. Naturgemäß gibt es auch Standorte, die vom Klimawandel profitieren werden. Auch bei einer „Positivsuche“ können solche Unternehmen unterstützend tätig werden. 

Gesetzliche Pflichten für Eigentümer von Immobilien

Es gibt bereits Staaten wie Hawaii, die den Eigentümer einer Immobilie in einer sog. „Sea level rise hazard zone“ (deutsch: Risikozone für den Meeresspiegelanstieg) verpflichten, im Rahmen eines kauf oder Verkaufs der Immobilie die Klimarisiken offenzulegen. Es ist eine Frage der Zeit, bis solche Vorschriften auch in anderen Teilen der Welt gelten und der Markt spätestens dann die Risiken einpreist.

Als Vermieter von Immobilien steht man immer in der Haftung, wenn Fremdschäden entstehen. Das können Sach- und Personenschäden sein. Für die Haftung reicht es schon aus, wenn der Feuerlöscher nicht funktioniert oder gar keiner da ist. Wenn keine dem nationalen Recht entsprechenden Fluchtwege vorhanden sind, Die Mieter nicht instruiert wurden, wie sie sich bei Extremwetter zu verhalten haben.

Wer sich als Mieter Eigentümer eine Immobilie im Ausland zulegt, der sollte sich immer über die dort geltenden rechtlichen Gegebenheiten, aber auch über die Auswirkungen des Klimawandels an diesem Standort informieren.  Es nicht zu tun, kann schnell mal ordentlich ins Geld gehen. Das erleben wir in Deutschland gerade mit dem gesetzlich verordneten Umbau der Heizungen. Selbst hier haben wir schon Zeiten erlebt, in denen man Wasser sparen und das Auto nicht waschen durfte.

Autor: Benedikt Glück, BG :: Climate Risk Intelligence

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Birgit Kaiser

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Business Consultant

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