Lag es nur an Corona oder spielten auch andere Faktoren eine Rolle?
Noch nie erwarben so wenige Ausländer Eigentum in Frankreich wie im vergangenen Jahr. Ein Trend, der lt. „Le Figaro Immobilier“ bereits seit 2015 zu beobachten ist.
Die Gründe sind vielfältig. Zum einen bleiben seit dem BREXIT die Briten aus: sie investieren lieber in der Heimat oder in anderen Mittelmeerländern wie z.B. Spanien zu wesentlich günstigeren Konditionen. Das spüren insbesondere vormals so beliebte Regionen wie Toulouse oder die Dordogne.
Belgier, Schweizer, Luxemburger, Deutsche waren in den letzten Jahren eher auf der Verkäufer- als auf der Käuferseite zu finden. Und für die Italiener wurden die Steuern für Immobilienkäufe im Ausland höher. Seit dem Ukraine-Krieg machen die wirtschaftlichen und finanziellen Sanktionen auch den wohlhabenden Russen – nicht jeder ist ein Oligarch – zu schaffen.
Generationenwechsel: die Generation der vor bzw. während des 2. Weltkrieges geborenen Ferienhauseigentümer stirbt langsam aus. Deren Kinder haben oft kein Interesse, das – renovierungsbedürftige, ihren Ansprüchen nicht entsprechende – Ferienhaus in Frankreich zu übernehmen und weiterzuführen. Last but least tragen die mittlerweile wieder gestiegenen Kreditzinsen zu einer Verlangsamung eines möglichen Immobilienkaufs bei.
Die Preise stagnieren weitgehend auf hohem Niveau. Seit Mitte 2020 bis September 2022 ist der Durchschnittspreis in Paris sogar um 1,5 % gesunken. Anders sieht es beispielsweise in Deauville, auf den bretonischen Inseln, im Baskenland oder auf der Halbinsel von St. Tropez aus: hier wird für die „perle rare“, gerne auch bis zu 25 % mehr geboten als noch vor der Pandemie.
Die bei Deutschen wie Schweizern beliebte Ferieninsel Korsika ist eher keine Alternative für den Immobilienkauf. Seit dem Frühjahr diesen Jahres wurden dort allein acht Ferienvillen von korsischen Nationalisten in Brand gesteckt.
Es gibt auf dem französischen Immobilienmarkt ein breites Angebot, welches so weder in Deutschland noch der Schweiz anzutreffen ist: während in D bzw. CH derzeit nur verkauft, wer unbedingt muss, gibt es in Frankreich immer wieder interessante Objekte, die auf den Markt kommen. Neben den zahlreichen Immobilienmaklern gibt es auch Internetplattformen und Zeitschriften wie z.B. „De particulier à particulier“ (etwa: „Von Privat an Privat: https://particulier-particulier.fr/), die interessante Offerten bereithalten.
Gerne beantworten wir Ihnen alle Fragen rund um das Thema Immobilien im Ausland.
Birgit Kaiser
Business Consultant